Leitturm

Abb.: Blick vom Gefechtsturm auf den Leitturm.
Wegen der starken Rauchentwicklung und der Erschütterung beim Abschuss der Geschütze musste man die Messgeräte auf einem eigenen Turm unterbringen. Daher die Trennung von Gefechtsturm und Leitturm, auf dessen oberer Plattform sich der "Würzburg-Riese" befand, der Daten über angreifende Flugzeuge maß und an die Gefechtstürme übermittelte.








Abb: Ansichten Leitturm Arenbergpark.
Auch der Leitturm weist 8 Stockwerke sowie einen Keller auf. Auf Höhe des 7.Stocks befindet sich an der Außenseite die Plattform für die leichte Flak mit je zwei "Schwalbennestern" auf jeder der Längsseiten. Die unteren Plattformen - bei früheren Bauarten von Flaktürmen in Deutschland noch für die Abwehr von Tieffliegern genutzt - wurden in Wien nie mit Geschützten bestückt, da die Luftangriffe nun ausschließlich von großer Hohe geflogen wurden. Sie wurden dennoch bis zuletzt errichtet, womöglich aus rein gestalterischer Absicht oder um die Türme auch von unten funktionstüchtig aussehen zu lassen. Die Wiener Flaktürme haben je unterschiedliche Höhen, ihre obersten Plattformen liegen jedoch auf gleichem Niveau über dem Meerespiegel, was die Koordination erleichterte.

Der Bau der Flaktürme erhielt die höchste Dringlichkeitsstufe was Materiallieferung und die Zuteilung von Arbeitskräften betraf. Da deutsche bzw. österreichische Arbeitskräfte zunehmend einberufen wurden, setzte man auch Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und Häftlinge aus den Konzentrationslagern beim Bau ein. Die "Arbeiterlager" für die Flakturmbaustellen befanden sich bei der Nußdorfer Schleuse zwischen Donaukanal und Donau, weitere Arbeiter-Unterkünfte im 4. Bezirk und wahrscheinlich auf den Baustellen selbst.
Der Bau wurde vor allem auch durch Probleme bei der Materialzulieferung erschwert. Für die Türme im Arenbergpark wurden mit einer eigens errichteten Feldbahn die Baumaterialien vom Donaukanal über die Neulinggasse/Wassergasse zur Baustelle transportiert. Nach Kriegsende wurde in der Schneise ein Gemeindebau errichtet.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen