Über die Wiener Flaktürme

Nachdem die Kämpfe des Zweiten Weltkriegs auch immer mehr auf Wien übergriffen, ordnete Adolf Hitler am 9. September 1942 den Bau von Flaktürmen an. Mit der Planung war der Architekt Friedrich Tamms beauftragt. Im Winter 1942/43 wurde mit ihrer Errichtung in Wien begonnen. Sie stehen paarweise – bestehend aus je einem Gefechts- und einem Leitturm - in einem ungefähren Dreieck um den Stephansdom, um vor allem die Innenstadt zu schützen. Neben den Flaktürmen im Arenbergpark gibt es je zwei Türme im Augarten und im Esterhazypark/Stiftskaserne. Die Türme sind unterschiedlich hoch, jedoch befindet sich ihre obere Plattform auf gleicher Seehöhe, was eine Gesamtkoordination der Luftabwehr ermöglichte. Die Trennung in Leitturm (zum Messen der Daten) und Gefechtsturm war nötig, damit die Messgeräte nicht durch Rauch und Erschütterung beim Abschuss von Munition gestört wurden.

Darüber hinaus boten die Flaktürme Schutzräume für die Zivilbevölkerung. Die überwiegend aus technischen Anforderungen der Fliegerabwehr und des Luftschutzes entwickelte Zweckarchitektur der Flaktürme erfüllte letztlich nur einen geringen militärischen Nutzen, ihre symbolische Bedeutung als Schutz- und Wehrbauten war für ihre Realisierung mindestens ebenso wichtig.

Das Flakturmpaar im Wiener Arenbergpark trug den Codenamen "Baldrian". Im Gefechtsturm ist heute das Depot für Gegenwartskunst des Museums ür Angewandte Kunst untergebracht. Darüber hinaus will man den Turm selbst zu einem Kunstprojekt, den „Contemporary Art Tower“ (genannt CAT) umgestalten, was zum Zeitpunkt unserer Recherchen (Frühling 2009) jedoch auf Widerstand der Anrainer stieß.

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